Von Zürich aus sind
wir mit dem Zug etwas weniger als 3 Stunden unterwegs gewesen. Als
wir aus dem Zug stiegen, hatten wir den Eindruck direkt in Italien
gelandet zu sein. Bereits am Bahnhof sahen wir die Berge um den
Luganersee und uns bot sich ein herrlicher Blick aufs Panorama der
Landschaft. Die Palmen um uns herum und das sonnige, angenehm warme Wetter begrüßten uns herzlich.
Vom Bahnhof waren es nur wenige
Meter bis zu unserer Unterkunft, ein Hotel & Hostel, das sich in
einer umgebauten Villa befand, die in einem schönen Palmengarten
lag.
Sobald ich mich in
einer neuen Stadt befinde gehe ich als erstes auf einen Rundgang um
mir einen Überblick zu verschaffen. So auch dieses Mal. Mit der
Absicht bei Coop (ähnlich wie rewe) für die Feiertage etwas
einzukaufen, ging ich Richtung Stadtzentrum. Die kleinen Gässchen
führten mich ins Herz der Stadt, wo sich Boutiquen und Juweliere,
sowie kleine Geschäfte zur vegetarischen Ernährung befanden. Vorbei
an der Kathedrale, die auf einem kleinen Hang gebaut ist, löschte
ich meinen Durst an einem der vielen Brunnen. (Wer es nicht wusste:
im Grunde kann an jedem Brunnen in der Schweiz getrunken werden, es
sei denn es steht ausdrücklich dran, was ich bisher aber noch nie
gesehen habe).
Die Rückkehr zum
Hostel erwies sich schon als schwieriger, da es bei ziemlich starker
Steigung bergauf ging und der Einkauf auf meinem Rücken sein übriges tat. Als später die Kleidung versorgt und dass Bett
hergerichtet war, machten wir zusammen einen Abstecher ins
(touristische) Zentrum, einer Fussgängerzone, die viele Restaurants
beherbergt und durch eine Strasse von der
Seepromenade getrennt ist. Da hier die Amtssprache italienisch ist und die Verbundenheit zu diesem Land dem Besucher sehr schnell bewusst wird, verwunderte es uns auch
nicht, dass die Restaurants alle italienische Küche anboten. Dazu
gehe ich intensiver im Punkt kulinarisches ein.
Lugano bietet seinen Gästen keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Hier ist die wundervolle Umgebung,
die Berge, der See und die charmante Innenstadt mit den kleinen
Gässchen das Besondere. Wer einige Tage in der Natur entspannen
möchte, mediteranes Flair und einen guten Ausgangspunkt für
Ausflüge in die Schweiz und Italien sucht, ist hier genau richtig.
Allgemeines
Lugano liegt im Süden
der Schweiz, nah der italienische Grenze. Die offizelle Sprache ist
Italienisch, deutsch wird im touristische Teil auch hin und wieder
gesprochen. Mit Englischkenntnissen kommt man auf jeden Fall gut weiter. Geschichtlich betrachtet verwundert es doch ein wenig, dass sich Lugano nicht Italien anschloss, sondern den Eidgenossen aus der Schweiz. Wer sich für Geschichte und alte Burgen interessieren sollte, sollte den Hauptort des Tessins, Bellinzona besuchen.
Das Wetter ist etwas
unbeständig, da der Tag mit wundervollem Sonnenschein beginnen, es zwischendurch einige Male regnet und zum Abend hin wieder wolkenlosen
Himmel geben kann.
Sehenswürdigkeiten &
Ausflüge
Monte San Salvatore
Dies ist der "Hausberg"
Luganos, um ihn zu erreichen müsst ihr bei der Bahn- oder Busstation
Paradiso aussteigen, von dort aus ist die Seilbahn auch schon ausgeschildert.
Über den Preis der Fahrkarte habe ich mich allerdings ein bisschen
geärgert, da er für die Hin- und Rückstrecke 26 CHF
pro erwachsener Person beträgt.
Aber ich dachte mir, "man ist ja nur einmal dort", zahlten und fuhren im Schneckentempo Richtung
Gipfel. Der Ausblick der sich uns bot entschädigte uns für den kurzen Ärger im Vorfeld.
Am höchsten Punkt gibt es eine kleine Kapelle, in die man
hineingehen kann. Allerdings ist das wirklich Sehenswerte auf dem
Dach, denn auch von hier bietet sich dem Betrachter ein weiter Blick
über den Luganer See, die Nachbarorte und die umliegenden Berge. Für
sportliche Personen wird das Wandern hinauf oder hinunter noch seinen
Reiz haben. Auf jeden Fall müssen hier schon richtige Wanderschuhe
eingepackt werden, da die Wege teils sehr steil und steinig sind.
Parco Civico
Ist eine wundervolle
Parkanlage am Ende der Promenade. Hier laden hübsch angelegte
Blumenbeete und Grünflächen zum Verweilen ein. Es gibt einen
kleinen Strandabschnitt an dem das Baden möglich ist. Allerdings ist
das Wasser des Luganer Sees nie wirklich warm, so dass es schon eine
ziemliche Überwindung bedarf um ins kühle Nass zu springen.
Monte Tamaro
Dieser Berg befindet
sich oberhalb des Städtchens Rivera, ca. 15 Minuten mit dem Auto von
Lugano entfernt. Das Sportangebot reicht
von Klettern, Schwimmen, Wandern und Nervenkitzel beim überqueren
von Schluchten am Seil bis zum Ski- und Snowboardfahren in der
Wintersaison.
Wie alles in der
Schweiz hat auch dieses Vergnügen seinen Preis und liegt, je nach
Sasion, schon Mal bei über 50 CHF p.P. Da es sich andererseits bei
den dort angebotenen Aktivitäten um nicht alltägliches handelt, ist
der Preis schon vertretbar.
Es gibt direkt in
Lugano noch ein Museum, das Casino und eine handvoll Parks.
Unterhaltung & Einkaufen
Dies ist ein recht
heikles Thema in der Schweiz. Feiern ist natürlich möglich, bei
Preisen von 7-9 CHF für ein Bier und etwa 15-18 CHF für ein
Longdrink (in Bars sind die Preise meist etwas
niedriger) geht an
einem Abend schon Mal ein kleines Vermögen drauf.
Wer sich trotzdem ins
Nachtleben stürzt wird merken, dass das Publikum sehr oft sehr
international ist und dadurch ein angenehmes Flair aufkommt. Es gibt einige Bars in unmittelbarer Nähe zur Promenade, sowie den Morandi Music Club und den Madai Disco Music Club zum tanzen.
In Lugano werden sehr
häufig Festivals wie beispielsweise das LongLake Festival (Juni & Juli) mit diversen Veranstaltungen und Bühnen in der gesamten Stadt oder die Blues Night (August) in den Sommermonaten
veranstaltet. In der näheren Umgebung gibt es diverse Events wie das Moon & Stars Festival mit Größen der internationalen Musikszene in Locarno. Einige sind auf öffentlichen Plätzen
und ohne Eintritt, bei anderen ist es ratsam im Vorfeld Karten zu
reservieren.
Im Nachbarort Mendrisio, etwa 15 Minuten mit dem Zug entfernt liegt das Outlet Foxtown. Es beherbergt Geschäfte von allen möglichen Designern und großen Mode- und Sportlabels. Ein Paradies für alle die es lieben zu shoppen und das ein oder andere Schnäppchen zu machen: Denkste!!
Trotz toller Bewertungen im Internet war Foxtown nur eine große Shopping Mall, ohne im geringsten die Erwartungen eines Outlets zu erfüllen.
Wir waren ziemlich enttäuscht und sind nach etwa 3 Stunden wieder gefahren.Trotz toller Bewertungen im Internet war Foxtown nur eine große Shopping Mall, ohne im geringsten die Erwartungen eines Outlets zu erfüllen.
Unser Fazit: Nutzt die Zeit für besseres, geht ein Eis essen, spazieren oder macht ein Nickerchen. Die Investition dieses kostbaren Gutes wäre hier verschwendet.
Kulinarisches &
Tipps zum Essengehen
Wie bereits erwähnt herrscht in Lugano eine gewisse italienische Mentalität. Das
bedeutet auch, dass am Morgen nicht richtig gefrühstückt wird (zu
unserem Leidwesen). Also, ein reichhaltiges Frühstück oder Buffet
werdet ihr außerhalb eures Hotels nicht finden. Es werden in manchen
Cafes Crepes angeboten, diese aber in der Regel erst ab 11 Uhr. So mussten wir das ein oder andere Mal hungrig weiterziehen.
Ein wirklicher
Geheimtipp zum speisen ist Natural Food (via Al Forte 2) direkt in
der verwinkelten
Innenstadt. Hier gibt es ungewöhnlicherweise
bereits am Morgen etwas leckeres, frisch zubereitetes. Bei
Veganerküche bin ich ja zu Beginn etwas argwöhnisch gewesen (zu
wenig Abwechslung, kein Geschmack, zu gesund ;-) aber hier wurde ich
eines besseren belehrt. Es werden Pizza, Panini, Focacca etc. sowie
vegane Getränke angeboten. Es ist alles frisch und geschmacklich
sehr abwechslungsreich, wer die italienische Küche mag ist hier
genau richtig. Die Preise sind für schweizer Verhältnisse günstig
z.B. mein Mountain Sandwich für 9,90 CHF oder alle Foccaca für je
8,90 CHF.
Mein Tipp: Unbedingt
ausprobieren
Im Zentrum, der Piazza
Alessandro Manzoni und der Piazza Riforma befinden sich mehrere
Restaurants. Wir haben die Restaurants Sasscafe und Argentino ausprobiert. Preislich
unterscheiden sich beide nicht viel von einander, qualitativ ist das
Restaurant Argentino besser und bietet eine abwechslungsreiche Karte,
sowie Pizza die diesen Namen auch verdient hat. Zu empfehlen sind
auch die Fisch und Pasta Gerichte, die frisch zubereitet werden und
auch einem verwöhnten Gaumen Freude bringen.
Unterkunft
Wir sind im Hotel &
Hostel Montarina, unweit des Bahnhofs, eingekehrt. Zu Beginn war ich
etwas skeptisch, da wir in einem 16 Bettzimmer untergekommen sind.
Meine Zweifel haben sich sehr schnell zerstreut, denn zum einen habe
ich Ohropax dabei gehabt (meine Güte, es war ein Segen) und zum
anderen waren es hauptsächlich junge Leute die für eine Nacht dort
abgestiegen sind. Sehr international und umgängliche Gäste.
Mich störte anfangs die Tatsache ein wenig, dass jede Etage nur über ein Badezimmer (Frauen und Männer gemischt) mit 2 Duschen und WC verfügte. Allerdings bot das Hostel einen Aussenpool
(unbeheizt) mit wundervollem Blick und reichlich Liegen, sowie einer
Poolbar.
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