Dienstag, 21. Januar 2014

London

Ich habe das Merkwürdigste gesehen, was die Welt den staunenden Geiste zeigen kann, ich habe es gesehen und staune noch immer...ich spreche von London. " - Heinrich Heine

Ähnlich wie Heinrich Heine erging es auch mir, als ich nur wenige Meter vom Houses of Parlament entfernt, direkt an der Themse, aus dem Bus stieg und mich die Erkenntnis traf dass die von mir eingeplanten 4 Tage für diese Stadt einfach zu wenig sind. Denn London bietet seinen Gästen eine unglaubliche Vielfalt an historischen, kulturellen und architektonischen Besonderheiten. Natürlich sind die Touristen-Magnete wie der
Buckingham Palace, Tower of London, die Tower Bridge oder das London Eye einen Besuch wert, dennoch bietet die Stadt auch abseits der Touristenpfade sehr sehenswerte und historisch interessante "Attraktionen" wie die gotische Southwark Kathedrale oder das Globe Theater.
Ich muss schon zugeben, dass mich eine gewisse Ehrfurcht ergriff, als ich durch die Straßen der Stadt lief und die selben Wege im East End beschritt in denen Jack the Ripper im 19 Jh. sein Unwesen trieb, den Platz der Hinrichtung von William Wallace und die Temple Church im Inner Temple Bezirk, in dem im 13. Jh. die Magna Charta unterzeichnet wurde besuchte. Die Vergangenheit dieser so geschichtsträchtigen Stadt scheint allgegenwärtig zu sein, doch steht im Kontrast dazu das Moderne London mit seiner Skyline und den Amüsier-Vierteln. Genau das ist es, was den besonderen Charme dieser Stadt ausmacht....



Geheimtipps

Ein absolutes Muss für alle London-Gäste ist ein Besuch auf einem der Märkte. Ihr solltet natürlich den Markt nach euren Interessen und Leidenschaften auswählen, da sie oft bestimmte Kundschaft ansprechen. Empfehlenswert für Feinschmecker ist der Borough Market in Southwark, hier findet ihr alles was das Herz begehrt. Der Covent Garden Market ist alleine schon durch seine Architektur einen Besuch wert. Hier werden allerhand kunsthandwerkliche Dinge, Schmuck und Antiquitäten angeboten. Mein Favorit unter den Märkten ist jedoch der Flohmarkt auf der Portobello Road in Notting Hill. Hier findet ihr alles was ihr braucht oder auch nicht braucht. Das Flair, dass von diesem Straßenflohmarkt ausgeht, der sich zwischen den für Notting Hill typisch bunten Häusern befindet, muss man einfach erlebt haben.

Am Sonntagnachmittag findet in einer Ecke im Hyde Park, in der Nähe der U-Bahn-Station Marble Arch, ein belustigendes und interessantes Spektakel statt. Dann treffen sich die Londoner um ihre Reden zu schwingen, die meist über Politik und Religion handeln. Daher der Name "Speaker’s Corner" Hier sollen einst auch Karl Marx und Lenin gesprochen haben.

Unweit der Tower Bridge, etwas abseits und von Touristenströmen verschont,
befindet sich das idyllisch gelegene St. Katharine's Dock. Hier bei handelt es sich um ein altes Dock für Handelsschiffe, dass zu einem sehr hübschen Yachthafen umgebaut wurde. Wenige Meter entfernt entdeckt ihr einen auf einer kleinen Insel gelegen Starbucks, der preislich ziemlich unverschämt daherkommt, aber alleine schon für die besondere Lage einen kurzen Blick verdient.

Im Norden des Regierungsviertels Westminster liegt Lincoln's Inn Field. Es ist der größte Platz der Stadt und von schönen Häusern aus dem 17. Jahrhundert umgeben. Im Sommer lädt die Grünfläche zum verweilen ein und mit etwas Glück kann man die Jura-Studenten dabei beobachten, wie sie auf der Wiese ihre Tutorien abhalten.

Normalerweise bin ich nicht der Mensch, der sich während einer Reise in einem Museum aufhält. Aber beim British Museum habe ich eine Ausnahme gemacht und es nicht bereut. Es ist eines der größten und bedeutendsten kulturgeschichtlichen Museen der Welt und dazu hat es solche Ausmaße, dass ich wahrscheinlich den kompletten Aufenthalt dort hätte verbringen können.

Unterhaltung

"Tja, wo soll ich nur anfangen?" Wird das erste sein was man hört, wenn es um Entertainment in London geht. Auch in dieser Disziplin wird jeder London-Reisende auf seine Kosten kommen. Zum einen liegt das Theaterviertel West End (unweit vom Leicester Square entfernt) direkt im Zentrum Londons, dass für seine Musical,- und Theatervielfalt bekannt ist. Von dort erreicht ihr in wenigen Gehminuten das in engen Gassen liegende Partyviertel Soho, was eine kulturelle Mischung, unter anderem aus Schwulenbars und Erotikshops, Pubs, angesagten Clubs und Straßenmärkten darstellt. Bei all der Auswahl an Clubs die sich euch bietet solltet ihr unbedingt auf die Preise achten, da in Soho von günstig bis unverschämt teuer alles vertreten ist. Ich kann euch die Bar "The Anchor", welche von Touristen und Anwohnern gleichermaßen geschätzt wird und aus dem 17. Jahrhundert stammt nahe legen. Sie besitzt eine Terrasse zur Themse hinaus, was besonders abends eine ganz besondere Atmosphäre versprüht. Für alle die etwas auf ihr Portemonnaie achten ist die Bar "The Crown" interessant, da dort viele Biersorten zu verhältnismäßig günstigsten Preise in West End verkauft werden. Im allgemeinen hat mich die Atmosphäre vor den Pubs positiv überrascht, denn die Engländer ziehen es vor bei gutem Wetter ihr Pint im freien zu trinken. So kommt man ganz einfach mit Einheimischen und Touristen ins Gespräche.
Im Mutterland des Fussball darf dieser Punkt bei der Unterhaltung natürlich nicht fehlen. London beherbergt eine ganze Reihe von Premier League Clubs wie den FC Chelsea, Tottenham Hotspurs oder Arsenal London. Leider ist es nicht so leicht an Karten zu kommen (wenn nicht sogar unmöglich) von daher empfehle ich euch im Vorfeld der Reise welche zu bestellen.


Kulinarisches oder das Klischee von der schlechten englischen Küche

Als ich auf der Fähre von Calais nach Dover mein erstes englisches Frühstück serviert bekam musste ich schon schlucken. Die gebacken Bohnen schmeckten genauso wie sie aussahen und mein erster Eindruck hatte meine Vorurteile gegenüber der englisch Küche nur weiter bestärkt. Doch es sollte nicht meine letzte Erfahrung bleiben. Während meiner Tour durch London am nächsten Tag überfiel mich der Appetit und ich wagte mich an eine vermeintliche Pommes-Bude für eine kleine Mahlzeit zwischendurch. Nachdem ich mich anstellte und bis vor den Tresen gelangt war, sah ich, dass es sich um fish & chips handelte. Da mein Appetit während der Wartezeit in der Schlange zu einem dumpfen Grollen heranwuchs, entschied ich mich für einen weiteren Versuch. Als ich die vor Fett triefende Zeitungspapiertüte vom Verkäufer in die Hand gedrückt bekam fragte ich mich ob dass wirklich so aussehen sollte. Aber was soll ich sagen, der Hunger trieb es rein und überraschte mich mit einem ziemlich lecker schmeckenden Fast food Gericht. Das gab meinen Vorurteilen einen gehörigen Dämpfer und machte mich neugierig auf mehr. Meine letzten Zweifel wurden durch ein Roastbeef mit Yorkshire puddings im Café in the Crypt in St. Martin-in-the-Fields ausgeräumt. Ich kann euch das Café in the Crypt wärmsten empfehlen, denn das Ambiente ist durch die mittelalterliche Decke mit Rundbögen authentisch und außergewöhnlich. Dazu hat das Essen sehr gut geschmeckt und war preislich schonend für die Reisekasse. Wem die englische Küche nicht so zusagt hat in London durch die multikulturellen Einflüsse eine riesige Auswahl an internationalen Restaurants und Imbissen. Ob Chinesisch, Indisch, Italienisch, Spanisch, Australisch usw. es ist für jeden Geschmack etwas dabei.




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